Studie

HBOT verbessert neurokognitive Funktionen und Symptome der Post-COVID-Erkrankung

HBOT (40×, 2 ATA, 90 min) verbesserte Kognition, Energie, Schlaf, psychische Symptome und Schmerz bei Long-COVID; parallel zeigten sich Verbesserungen der Hirnperfusion und Mikrostruktur.

Lesezeit:

1

min.

Viele Menschen leiden nach einer COVID-19-Infektion weiterhin unter körperlichen, neurokognitiven und psychischen Beschwerden, oft bezeichnet als Post-COVID-19-Syndrom. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) diese Symptome lindern und die Gehirnfunktion verbessern kann.

Was ist Hyperbare Sauerstofftherapie?

HBOT bedeutet, dass Patient:innen in einer Druckkammer reinen Sauerstoff unter erhöhtem Druck einatmen. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff ins Blut und Gewebe, was Heilungsprozesse und Neuroplastizität – also die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und zu regenerieren – unterstützt.

Aufbau der Studie

In einer randomisierten, doppelblinden, sham-kontrollierten Studie wurden 73 Patient:innen mit anhaltenden Post-COVID-Symptomen mindestens drei Monate nach nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion untersucht. 37 erhielten 40 HBOT-Sitzungen, 36 eine Placebobehandlung (Sham).

Zentrale Ergebnisse

  • Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten:
    Nach HBOT zeigten die Patient:innen eine signifikante Steigerung ihrer globalen kognitiven Funktion sowie besonders der Aufmerksamkeit und exekutiven Funktionen (z. B. Planung, Problemlösung).

  • Besserung von Energie, Schlaf, psychischen Symptomen und Schmerz:
    HBOT führte zu verbesserter Energie, besserem Schlaf, geringeren psychiatrischen Symptomen und einer Reduktion der Schmerzbeeinträchtigung im Alltag.

  • Nachweisbare Veränderungen im Gehirn:
    Bildgebende Verfahren wie MRT zeigten verbesserte Durchblutung und strukturelle Veränderungen in Gehirnregionen, die für kognitive und emotionale Funktionen wichtig sind – beispielsweise im Supramarginalgyrus, linken supplementär-motorischen Areal und rechter Inselrinde.

Bedeutung der Ergebnisse

Diese Studie zeigt erstmals in einem strengen randomisierten Design, dass HBOT die neurokognitiven und psychischen Folgen von Post-COVID-19 deutlich verbessern kann. Die Therapie fördert offenbar die Regeneration und Durchblutung im Gehirn, was zur Linderung der Symptome beiträgt.

Originalstudie auf PubMed

Hier können Sie die wissenschaftlichen Details einsehen:

Fazit

HBOT könnte eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit für Patient:innen mit langanhaltenden Post-COVID-Beschwerden sein, insbesondere bei kognitiven Störungen, Müdigkeit, Schlafproblemen und Schmerzen. Weitere Forschungen werden zeigen, wie die Therapie bestmöglich eingesetzt werden kann.

Bitte konsultieren Sie vor Beginn einer HBOT Ihren Arzt, um eine individuelle Eignung und sichere Anwendung sicherzustellen.

Autoren

Zilberman-Itskovich S, Catalogna M, Sasson E, Elman-Shina K, Hadanny A, Lang E, Finci S, Polak N, Fishlev G, Korin C, Shorer R, Parag Y, Sova M, Efrati S

Publikations Details

Studientyp:

Prospektiv, randomisiert, doppelt verblindet, sham-kontrolliert (Phase II, explorativ).

Publikation:

Scientific Reports 12, Artikel-Nr. 11252 (12. Juli 2022)

Teilnehmer:

73 (HBOT n=37, Sham n=36); Symptomdauer ≥ 3 Monate nach gesicherter SARS-CoV-2-Infektion

Ort:

Shamir (Assaf Harofeh) Medical Center, Zerifin, Israel (Sagol Center), in Kooperation mit der Tel-Aviv Universität

Seiten:

Band 12, Artikel 11252.

Band 12, Artikel 11252.

DOI:

10.1038/s41598-022-15565-0.

10.1038/s41598-022-15565-0.

PubMed ID:

35821512

35821512

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